"Was passiert mit mir in der Psychiatrie?" - Max' Geschichte

"Was passiert mit mir in der Psychiatrie?" - Max' Geschichte

"Bin ich jetzt verrückt?" Als Max zum ersten Mal hört, dass er in eine Psychiatrie gehen soll, ist er sehr verunsichert. Er stellt sich vor, dass dort durchgeknallte Patienten in Zwangsjacken durch die Gänge irren. Doch wie ist es wirklich? Wie läuft eine Therapie in der Psychiatrie ab?

Lerne Max und seine Krankheit kennen und mach dir selbst ein Bild. Hier erzählen wir seine Geschichte, vom Aufnahmetag bis zu seiner Entlassung. 

Gefühle zeigen sich in unterschiedlichen Formen

Bei einer psychischen Erkrankung gibt es immer mehrere Symptome. Welches Gefühl Max in den einzelnen Situationen begleitet, kannst du anhand seines Gefühlstiers erkennen. Ein Gefühlstier ist immer bei Max.

Auch seine Mitpatienten haben ihr Gefühlstier immer dabei. Erkenne, wie sich die Gefühle bei den verschiedenen Krankheitsbildern unterscheiden und in welchen Situationen positive Gefühle entstehen. 

Max hat eine Angststörung - woran erkennt man diese?

Max ist 9 Jahre alt. Seine Angst ist ständig vorhanden, oft hat er vor lauter Angst sogar Bauchweh. Sein Arzt spricht von einer Angststörung.

Gerade begleiten ihn alle seine Gefühlstiere. Diese Symptome sind dabei: 

  • ängstlich
  • angespannt
  • unsicher
  • fühlt sich unwohl
  • macht sich Sorgen

Lerne Max kennen und erfahre seine Geschichte

1. Das Erstgespräch

Bei der Aufnahme lernt Max zuerst seinen Bezugstherapeuten kennen. Bei diesem ersten Gespräch kann eine Vertrauensperson dabei sein.

Im Aufnahmegespräch geht es vor allem darum, Max' Probleme und den Aufnahmegrund festzustellen und
Therapieziele festzulegen. Im weiteren Verlauf wird dann im multiprofessionellen Team Max' Therapieplan erstellt.

Max lebt bei einer Pflegefamilie. Seine Pflegemutter begleitet ihn zum Aufnahmegespräch.

Max ist trotzdem unsicher: "Bin ich jetzt verrückt? Wie sind die anderen Kinder und Betreuer wohl? Der Betreuer ist eigentlich ganz nett, hoffentlich schaffe ich das."

  • eingeschüchtert

2. Max bezieht sein Zimmer

In der Klinik wird Max sich ein Zimmer mit einem anderen Kind teilen. Oft bilden sich so schon erste Freundschaften.

Doch zunächst beachtet ihn sein Mitbewohner gar nicht. Was ist los?

Jonas (11) ist Autist. Er spielt ganz konzentriert. So hat er noch gar nicht bemerkt, dass er einen neuen
Mitbewohner hat.

  • angestrengt

Max ist verunsichert. "Was hat der Junge? Soll ich ihn ansprechen?"

  • ängstlich

3. Die erste Therapie

In den psychotherapeutischen Einzelgesprächen möchte Max' Therapeut herausfinden, warum er sich nicht gut fühlt und gemeinsam mit ihm Lösungen finden, wie er zukünftig mit schwierigen Situationen umgehen kann.

Max ist angespannt. Obwohl er den Therapeuten nett findet, weiß er nicht so recht, wie er mit der neuen Situation umgehen soll.

Dann macht es aber doch Spaß, sie spielen sogar ein tolles Spiel gemeinsam.

  • verunsichert

4. Max bei der Gartentherapie

Bei der Gartentherapie bekommen Max und seine Mitpatientinnen die Möglichkeit, den Garten zu gestalten. Die Gartentherapie fordert körperlich, die Kinder können kreativ sein. Ihre Krankheiten rücken so in den Hintergrund.

Amelie (12) hat Angst, dass die anderen sie beobachten. Ihr Krankheitsbild heißt soziale Phobie.

  • ängstlich

Max ist auch bei der Gartentherapie noch unsicher. "Mache ich das richtig?"

  • sorgenvoll

Lisa (8) hat eine Zwangsstörung. Immer wieder streicht sie die Erde glatt.

  • kontrollierend

5. Max in der Klinikschule

Damit Max wärend seiner Behandlung bei uns keinen Unterrichtsstoff verpasst, geht er zur Klinikschule. Die Lehrerin unterrichtet Schüler unterschiedlicher Stufen gemeinsam. Die Gruppen sind klein, sodass sie auf jeden individuell eingehen kann.

Robin (13) hat ADHS. Er kann sich in der Klinikschule einfach nicht konzentrieren, schon nach zehn Minuten schweifen seine Gedanken ab.

  • unkonzentriert

Max denkt nach. Er will in der Schule nichts verpassen.

  • angespannt

Lisa ordnet ihre Stifte. "Die müssen ganz gerade liegen!"

  • angestrengt

6. Ausflug: Max geht mit zum Wandern

Mit anderen Menschen gut und glücklich zusammenzuleben, lernt man am besten in der Gruppe. Bei Freizeitaktivitäten erlebt Max gemeinsam mit anderen Neues, schließt Freundschaften und entwickelt wieder Selbstvertrauen. Das Wandern ist Teil der sogenannten Erlebnispädagogik.

Sophie (16) leidet an einer Depression. Sie wurde am gleichen Tag wie Max in der Klinik aufgenommen. Allerdings auf der Jugendstation. Sophies Geschichte kannst du hier nachlesen.

Sophie freut sich, dass Janina sie anspricht.

  • schüchtern

Janina (17) hat Schizophrenie. Heute ist sie besonders gut drauf und spricht Sophie direkt fröhlich an.

  • fröhlich

Max ist aufgeregt. "Wo geht es heute hin?"

  • interessiert

7. Max beim Klettern

Max findet Freude am therapeutischen Klettern.

Beim Klettern braucht Max Konzentration, Mut und Kraft. Das Ziel ist, sich auszutesten und eigene Grenzen zu überwinden.

Elias (12) schämt sich. Er hat eine soziale Phobie und ist sichtbar ängstlich.

  • panisch

Max ist etwas unsicher, aber gut gelaunt.

  • fröhlich

Jan (13) wird schon seit einer Weile wegen einer Depression behandelt. Ihm geht es schon viel besser. Das Klettern macht ihm Spaß.

  • entspannt

8. Max darf am Wochenende nach Hause

Die erste sogenannte Belastungserprobung steht an.

Bei der Belastungserprobung soll Max sehen, wie es sich zu Hause anfühlt. Komme ich klar? Geht es mir gut? Welche
Schwierigkeiten habe ich noch?

Max wird von seiner Pflegemutter abgeholt. Er freut sich auf sein Zuhause.

  • freudig

9. Abschluss der Therapie

Max verabschiedet sich.

Der Abschied von den Mitpatienten fällt oft schwer. Die gemeinsame Zeit hat zusammengeschweißt. Auch
Max wird seine Freunde aus der Klinik vermissen.

Lisa ist interessiert, aber distanziert. Auch sie macht Fortschritte im Umgang mit anderen Kindern.

  • distanziert

Amelie ist traurig, dass Max geht. Sie hatte sich an ihn gewöhnt.

  • traurig

Max ist froh, dass er nach Hause darf.

  • zufrieden

Jonas wird seinen Mitbewohner und Freund Max sehr vermissen. 

  • unsicher